Berichte
Zentralvorstand
Nach zwei «Covid-Jahren» verlief das Jahr 2022 endlich wieder ohne Störungen durch die Pandemie. Allerdings werden primär die finanziellen Folgen von Covid den Schweizerischen Fussballverband und seine Klubs noch länger beschäftigen. Die finanzielle Lage des Verbandes ist weiterhin angespannt. Deshalb wurde einerseits die Suche nach neuen Mitteln intensiviert, indem der Zentralvorstand ein «Ressource-Comitee» einsetzte, das verschiedene Möglichkeiten zur Erschliessung zusätzlicher Einnahmequellen prüft. Andererseits mussten die seit längerem laufenden Sparbemühungen auch im Jahr 2022 fortgesetzt werden. Für Einzelheiten in diesem Zusammenhang wird auf die Finanzberichterstattung verwiesen.
Wichtige Themen für die Verbandsführung waren im Berichtsjahr die Endrunden der A-Nationalteams der Männer (FIFA Fussball-Weltmeisterschaft in Katar) und der Frauen (UEFA EURO der Frauen in England), die wegen einer Verschiebung aufgrund von Covid ausnahmsweise im gleichen Jahr stattfanden. Insbesondere die Vorbereitung und die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Katar war wegen der vielfältigen Kritik an diesem Turnier sehr anspruchsvoll. Die sportliche Bilanz kann den gesonderten Berichten entnommen werden.
Weiter wurde das in der SFV-Strategie 2021–2025 vorgesehene Projekt „Reorganisation der Verbandsstrukturen“ vorangetrieben. Der Zentralvorstand hat in diesem Zusammenhang ein Paket von diversen Reformvorschlägen geschnürt. Dieses wird zu Beginn des Jahres 2023 in den Abteilungen diskutiert und anschliessend der Delegiertenversammlung vorgelegt werden.
Ebenfalls gestützt auf die Strategie 2021–2025 wurde eine Machbarkeitsstudie für ein Verbandszentrum nach ausländischen Vorbildern (z.B. Belgien, Portugal) in Auftrag gegeben. In einem solchen Zentrum sollen wenn immer möglich der Sport (mehrere Fussballfelder, Kraft- und Theorieräume, etc.) und die Administration (Büros, Sitzungsräume, etc.) an einem Ort zusammengefasst werden. Der gesamte Schweizer Fussball soll eine identitätsstiftende Heimat erhalten.
Ende 2022 wurde die Kandidatur für die UEFA EURO der Frauen 2025 eingereicht. Erfreulicherweise wird diese vom Bund, den Kantonen und den vorgesehenen Host Cities sehr grösszügig unterstützt. Der mit Spannung erwartete Entscheid des Exekutivkomitees der UEFA ist auf den 4. April 2023 terminiert.
Im Berichtsjahr startete ferner die erste Saison mit einer neuen Ligen-Pyramide für den Männerfussball. Damit sollen den besten Nachwuchstalenten mehr Einsatzmöglichkeiten auf möglichst hohem Niveau verschaffen werden. Neu sind in der Promotion League 18 statt wie bisher 16 Teams und der 1. Liga drei Gruppen à 16 statt wie bisher 14 Teams aktiv. In der 2. Liga interregional läuft seit Sommer 2022 eine Übergangssaison, an deren Ende es dann vier Gruppen à 16 Teams statt wie bisher sechs Gruppen à 14 Mannschaften geben wird.
Daneben wurden wie üblich wiederkehrende Geschäfte wie beispielsweise die Rechnungslegung, die Besetzung von Stellen in der Geschäftsleitung und bei Trainerinnen- und Trainerposten oder die Vergabe von Länderspielen behandelt.
Der Verbandsrat wiederum, der für den Erlass der Reglemente des SFV zuständig ist, hat 2022 gestützt auf eine Covid-Verordnung des Bundes zwei Mal schriftlich über verschiedene Anträge abgestimmt. Neben zahlreichen eher technischen Anpassungen wurden das Ethik-Statut für den Schweizer Sport statutarisch verankert (provisorisch bis zur Delegiertenversammlung 2023) und die von der Swiss Football League beschlossene Erweiterung der Credit Suisse Super League um zwei Teams per Saison 2023/2024 im Wettspielreglement abgebildet.
Der Zentralvorstand des Schweizerischen Fussballverbandes setzte sich im gesamten Berichtsjahr wie folgt zusammen:
- Präsident: Dominique Blanc
- Vizepräsidenten: Philipp Studhalter, Samuel Scheidegger, Sandro Stroppa
- Mitglieder: Claudius Schäfer, Marco Di Palma (Finanzverantwortlicher), Stephan Häuselmann (Finanzverantwortlicher)